Ein Alleinstellungsmerkmal hebt die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Wörpedorf-Grasberg-Eickedorf aus der Fülle der Vereine des Osterholzer Landkreises heraus. Der Klub verfügt sowohl über ein Blasorchester als auch über einen Spielmannszug. Die Musiker verbreiteten in der Vergangenheit mit ihren harmonischen Klängen viel Freude unter den Zuhörern.
Der Spielmannszug ist in der TSG Wörpedorf-Grasberg-Eickedorf fest verwurzelt. Bereits seit 1948 unterhalten die Freizeitmusiker bei diversen Veranstaltungen das Publikum. Die Sparte hat es sich auf die Vereinsfahne geschrieben, bei Volksfesten innerhalb und außerhalb des Landkreises Osterholz mit ihrem klingenden Spiel zum Gelingen der Festivitäten beizutragen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie kocht der Spielmannszug aber nur noch auf Sparflamme. „Das Wichtigste ist für uns die Zusammenkunft, dass wir unter Leute sind“, gibt Spartenleiter Lars Behrens zu bedenken. Und genau das ist aktuell nicht möglich.
Auch die für 2021 geplanten Aktivitäten wie die Einsätze bei Schützenfesten und Laternenumzügen sind mit einem Fragezeichen verbunden. „Es steht alles in den Sternen. Wie hoffen, dass die Laternenumzüge für die Kinder stattfinden können“, hat Behrens das Spielprogramm im neuen Jahr noch keineswegs abgeschrieben. Den letzten Einsatz erlebte der Spielmannszug beim Laternenumzug in Ihlpohl im November 2019. Neben den Schützenfesten sind auch die Turnfeste wichtig. So waren die TSG-Musiker 2017 auch beim Deutschen Turnfest in Berlin.
Der Spielmannszug bezieht gleichermaßen junge und alte Instrumentalisten ein. Der 14-jährige Nevio Sieling Wichels hatte seinen ersten Auftritt 2018 beim Schützenfest in Huxfeld. Ein unvergessliches Erlebnis. „Ich in der ersten Reihe mit meinem Lehrer Lars Behrens. Es war sehr aufregend. Mein Opa hat davon ein Video gedreht und Cola spendiert“, teilte Nevio Sieling Wichels mit. Durch Corona fehlt dem Jungmusiker seit elf Wochen der Unterricht. Allein ist es für den Schüler schwierig zu üben.
Mit dem Blasorchester besitzt der Verein ein weiteres Aushängeschild. „Wir leiden noch mehr unter den Corona-Auflagen“, betont Spartenleiter Axel Jagels. Im Dezember stehen für die TSG-Bläser, die seit 1978 bestehen, im Regelfall wichtige Advents- und Weihnachtskonzerte an. Die Pandemie hat den Auftritten einen Riegel vorgeschoben. Mitte März war ein Konzert im Sendesaal in Bremen vorgesehen. Corona verhinderte das Gastspiel. „Wir sind breit aufgestellt. Darauf sind wir stolz“, weist Anja Hartenberger auf die Vielfalt im Blasorchester hin. 2019 war der Besuch beim Bundesmusikfest in Osnabrück ein echtes Highlight. „Das Erlebnis im Orchester ist ein Anreiz für die Kinder, weiter zu machen“, lobt Silke Bohnacker, die seit den Anfangsjahren dabei ist, das Gemeinschaftsgefühl der Abteilung. Die älteren Mitglieder im Blasorchester haben nebenbei eine Tradition bewahrt – sie unterhalten sich zumeist in der plattdeutschen Sprache.